Vor nicht allzu langer Zeit hieß es noch "Girls Day". Junge Mädchen konnten sich in den unterschiedlichsten Betrieben einen Einblick in die Berufswelt verschaffen. Jetzt nennt sich dieser Tag "Zukunftstag", und er gilt für beide Geschlechter. In Niedersachsen war er gestern. Schülerinnen und Schüler der Klassen 5 bis 10 konnten an diesem Aktionstag Berufe kennen lernen, die für ihr jeweiliges Geschlecht eher untypisch sind. - so der Plan. In Gehrden haben acht Schüler vom dortigen Matthias-Claudius-Gymnasium den Vormittag in einem Tonstudio verbracht. Das Verhältnis von Jungs und Mädchen war acht zu null - der Wunsch, Tontechnikerin zu werden, ist offenbar nicht besonders ausgeprägt.
Vor der Tür des Hauses in Gehrden, in dem Hervé Jeanne mit seiner Familie lebt, stehen fünf Fahrräder. Nicht die Freunde seiner Töchter Coralie und Sienna sind heute zu Besuch, sondern Jonas, Albert, Philipp, die Brüder Linus und Julius, Tom, Jan und Nils sind Gast im D Room Recording Studio. Da, wo bereits viele bekannte Künstler ihre CDs aufgenommen haben, dreht sich heute alles um das Berufsbild Tontechniker. Eigentlich um noch mehr, denn Hervé Jeanne deckt in seinem Studio gleich drei Berufsfelder ab: Der Multiinstrumentalist ist ein weltweit gefragter Bassist, er ist Tontechniker und Produzent - und er empfängt seine jungen Besucher auf Augenhöhe.
"Wer von euch spielt ein Instrument", fragt er, und alle Finger schnellen in die Höhe. Schon recht bald wird klar: Hier ist heute niemand, der sich nicht intensiv mit Musik und den damit einhergehenden Berufsbildern beschäftigt hat. Niemand, der glaubt, man müsse nur ein paar Töne singen, um Superstar zu werden. Die Jungen im Alter von zehn bis 17 Jahren sind allesamt gut informiert und hoch motiviert, Der elfjährige Albert hat seine Geige mitgebracht, an der er sich ein wenig zaghaft festhält. Aber Jeannes lockere, freundliche Art sorgt sorgt dafür, dass sich die Teenager schnell entspannen. Nach der Besichtigung der einzelnen Räume geht man gemeinsam in den ersten Stock des Hauses - und da geraten alle ins Staunen. In der Mitte eines großen Raumes steht ein mächtiges Instrument: ein Flügel. Er trägt den Namen Steinway - "und das ist seit über hundert Jahren etwas besonderes", erklärt Jeanne. Er erklärt viel, während er einige Mikrofone herbeiholt und sie überall im so genannten Aufnahmeraum anschließt. Schlagzeug, E-Gitarre, Klavier - alle Instrumente müssen mit Mikrofonen oder Verstärkern ausgestattet werden, damit sie unten, im Erdgeschoss, im Regieraum, gehört und aufgenommen werden können.
Vor der Tür des Hauses in Gehrden, in dem Hervé Jeanne mit seiner Familie lebt, stehen fünf Fahrräder. Nicht die Freunde seiner Töchter Coralie und Sienna sind heute zu Besuch, sondern Jonas, Albert, Philipp, die Brüder Linus und Julius, Tom, Jan und Nils sind Gast im D Room Recording Studio. Da, wo bereits viele bekannte Künstler ihre CDs aufgenommen haben, dreht sich heute alles um das Berufsbild Tontechniker. Eigentlich um noch mehr, denn Hervé Jeanne deckt in seinem Studio gleich drei Berufsfelder ab: Der Multiinstrumentalist ist ein weltweit gefragter Bassist, er ist Tontechniker und Produzent - und er empfängt seine jungen Besucher auf Augenhöhe.
"Wer von euch spielt ein Instrument", fragt er, und alle Finger schnellen in die Höhe. Schon recht bald wird klar: Hier ist heute niemand, der sich nicht intensiv mit Musik und den damit einhergehenden Berufsbildern beschäftigt hat. Niemand, der glaubt, man müsse nur ein paar Töne singen, um Superstar zu werden. Die Jungen im Alter von zehn bis 17 Jahren sind allesamt gut informiert und hoch motiviert, Der elfjährige Albert hat seine Geige mitgebracht, an der er sich ein wenig zaghaft festhält. Aber Jeannes lockere, freundliche Art sorgt sorgt dafür, dass sich die Teenager schnell entspannen. Nach der Besichtigung der einzelnen Räume geht man gemeinsam in den ersten Stock des Hauses - und da geraten alle ins Staunen. In der Mitte eines großen Raumes steht ein mächtiges Instrument: ein Flügel. Er trägt den Namen Steinway - "und das ist seit über hundert Jahren etwas besonderes", erklärt Jeanne. Er erklärt viel, während er einige Mikrofone herbeiholt und sie überall im so genannten Aufnahmeraum anschließt. Schlagzeug, E-Gitarre, Klavier - alle Instrumente müssen mit Mikrofonen oder Verstärkern ausgestattet werden, damit sie unten, im Erdgeschoss, im Regieraum, gehört und aufgenommen werden können.
"Was bedeutet denn eigentlich Studio", fragt Jeanne. Acht interessierte Gesichter leuchten ihm entgegen, während er über die Unterschiede von damals zu heute redet. "Das Mischpult war früher das Wichtigste", erklärt der Profimusiker, "heute, im Zeitalter der Digitaltechnik, hat sich das gehörig verändert." Für die meisten der jungen Schüler ist das nichts Neues; der 16-jährige Linus Kaspari und sein Brunder Julius (14) haben im Keller des Hauses ihrer Eltern selbst ein kleines Studio eingerichtet. Ihr dritter Bruder ist heute nicht dabei. Der spielt Schlagzeug, Linus spielt Gitarre und Klavier und Julius Klavier und Saxofon. Die musikalischen Brüder nennen Green Day, Linkin Park und Billy Talent als ihre Vorbilder. Damit kann Geiger und Sänger Albert nicht viel anfangen. Sein Geschmack geht mehr in Richtung deutscher Hip-Hop, aber am Ende werden er und die Kaspari-Brothers trotzdem gemeinsam musizieren.
Wie eine Musikaufnahme vonstatten geht, was es dabei zu beachten gilt, das wissen alle ziemlich genau. Auch, was ein Mischpult, ein Verstärker, ein Effektgerät, ein Klinkenkabel ist. Viel Technik ist nötig, um Musik überhaupt hörbar zu machen. Aber natürlich wollen sie von Jeanne etwas über die Feinheiten erfahren. Einen echten großen Flügel haben sie alle noch nie in Aktion erlebt; auch das Tastenungetüm wird mit Mikrofonen versehen. Jonas (11) darf sich auf den Klavierhocker setzen und soll etwas spielen, um den Klang zu testen. Er bietet "New Age" von Marlon Roudette an. Es klingt technisch sauber, die Töne sitzen. Nicht schlecht, aber es ginge noch lange nicht um musikalische Nuancen, macht Jeanne klar. "Der wichtigste Teil der Arbeit in einem Tonstudio ist die Vorbereitung", sagt er. Bevor eine Band oder ein Kunde in sein Studio kommt, richtet er schon alles ein, "denn wenn die Musiker hier sind, wollen sie sofort loslegen", das weiß der Studiobetreiber aus Erfahrung. Dann, endlich, gerät die Sache ins Rollen. Nachdem alle Instrumente angeschlossen sind, die Musiker ihre Plätze eingenommen haben und im Regieraum alles aufeinander abgestimmt ist, gibt es eine erste Aufnahme. Albert steht im mit Decken abgehängten kleinen Flur vor dem Gesangsmikrofon, Tom sitzt in einer Extrakabine am Schlagzeug, Philipp hängt sich eine E-Gitarre um, Nils mit den feuerroten Haaren und die Brüder sind unten und bedienen das Mischpult, das Hervé Jeanne ihnen zuvor erklärt hat. Die Instrumente werden nacheinander aufgenommen, und doch klingt es zum Schluß so, als habe eine Band den Song gemeinsam gespielt.
Neun völlig verschiedene Menschen machen hier heute gemeinsam Musik. Im Wechsel spielen sie ihr Instrument, sorgen für die Aufnahme und sind dann wieder für die Technik und die Vorbereitung zuständig. "Das ist das Reizvollste an all den Berufen rund um Musik", sagt Jeanne, "die Zusammenarbeit mit immer neuen Menschen, ihren Ideen und Fähigkeiten." Demokratie, setzt er hinzu, sei ebenfalls äußerst wichtig. "Ein fertiges, erfolgreiches Musikstück macht sehr selten jemand ganz allein." Genies wie Prince, ja, und Singer/Songwriter teilweise auch, aber grundsätzlich sei ein Song immer Teamarbeit.
Welchen Weg die Schüler einschlagen, ist noch längst nicht klar. So ganz festlegen wollen sie sich alle nicht. Nils zum Beispiel überlegt, Informatik zu studieren. "Das ist aber auch nicht ganz berufsfern" sagt Jeanne trocken., Möglicherweise ist der heutige "Zukunftstag" für einige der Acht der erste Schritt in eine Zukunft, die irgendwann irgendetwas mit Musik zu tun hat. Das Rüstzeug ist jedenfalls da. Und ob Hamburg, New York, Rio - oder eben Gehrden: "Musik ist eine weltweite Einheit", sagt Jeanne. Die an jedem Ort der Welt die selbe Faszination erzeugt. Und die, auch dank des Engagements von Profis wie Hervé Jeanne, an die nächste Generation weitergegeben wird.
Welchen Weg die Schüler einschlagen, ist noch längst nicht klar. So ganz festlegen wollen sie sich alle nicht. Nils zum Beispiel überlegt, Informatik zu studieren. "Das ist aber auch nicht ganz berufsfern" sagt Jeanne trocken., Möglicherweise ist der heutige "Zukunftstag" für einige der Acht der erste Schritt in eine Zukunft, die irgendwann irgendetwas mit Musik zu tun hat. Das Rüstzeug ist jedenfalls da. Und ob Hamburg, New York, Rio - oder eben Gehrden: "Musik ist eine weltweite Einheit", sagt Jeanne. Die an jedem Ort der Welt die selbe Faszination erzeugt. Und die, auch dank des Engagements von Profis wie Hervé Jeanne, an die nächste Generation weitergegeben wird.