Monopunk, Musikzentrum, Mützenmax:
Begeisterndes Konzert eines gereiften Sängers
Er sieht immer noch aus wie Max Mutzke, nur besser. Und er klingt auch immer noch wie Max Mutzke - nur viel, viel besser. Aus dem Shooting Star, der sich 2004 gleich mit seiner ersten Nummer satte 18 Wochen lang an der Spitze der deutschen Charts breitmachte, ist eine feste Größe in der Soul-, Funk-, Blues- und Balladenlandschaft des Landes geworden, das er in seinem Konzert im Musikzentrum mehrfach erwähnt. Ihm, dem introvertierten Sänger aus dem Schwarzwald, kann es gar nicht bunt genug sein, das Land. Und er trägt mit seinen Songs - und ja, auch mit seinen politischen Statements, ein ganzes Stück dazu bei.
Er ist wohlgelitten in Hannover; das Musikzentrum ist ausverkauft. Max Mutzke wird von Monopunk begleitet, das sind Maik Schott an allen möglichen Tasten - großartigerweise auch an einer Hammond-Orgel, die er richtig gut kann, Tobias Held an den Drums mit interessanten Snaredrumeffekten und Danny Samar am Bass, bei dem sich ausgerechnet bei "Can't Wait Until Tonight" eine Saite verabschiedet.
Nachdem der Schotte Daniel Docherty seine Singer/Songwriter-Qualitäten unter Beweis gestellt hat und sich für leise, lyrische Lieder und ungewöhnliches Gitarrenspiel viel Applaus abgeholt hat, kommt Mutzke. Er singt "Love Before" - geschlossene Augen, Konzentration, noch etwas steife Bewegungen. Er zuppelt an seiner Mütze herum, die inzwischen zu so etwas wie seinem Markenzeichen geworden ist. Mützen, Käppis oder sonstige Kopfbedeckungen zieren heut zu Tage die Häupter vieler Sänger, meist, um vom schütter werdenden Haar abzulenken. Aber wer hat's erfunden? Der Max. Und der Max singt "Ich Ohne Dich", die Bewegungen werden sicherer, er hält sich nicht mehr so sehr am Mikrofon fest, sieht sein Publikum an, lächelt, wird locker.
Nachdem der Schotte Daniel Docherty seine Singer/Songwriter-Qualitäten unter Beweis gestellt hat und sich für leise, lyrische Lieder und ungewöhnliches Gitarrenspiel viel Applaus abgeholt hat, kommt Mutzke. Er singt "Love Before" - geschlossene Augen, Konzentration, noch etwas steife Bewegungen. Er zuppelt an seiner Mütze herum, die inzwischen zu so etwas wie seinem Markenzeichen geworden ist. Mützen, Käppis oder sonstige Kopfbedeckungen zieren heut zu Tage die Häupter vieler Sänger, meist, um vom schütter werdenden Haar abzulenken. Aber wer hat's erfunden? Der Max. Und der Max singt "Ich Ohne Dich", die Bewegungen werden sicherer, er hält sich nicht mehr so sehr am Mikrofon fest, sieht sein Publikum an, lächelt, wird locker.
Schon bei diesen ersten Nummern wird klar: Da kann einer was. Und zwar richtig gut. Mutzke hat seinen Status als Ausnahmesänger bei seinen jüngsten Projekten gefestigt: Da war die Zusammenarbeit mit der NDR-Radiophilharmonie, da gab es Duette mit Cassandra Steen, mit Thomas D. und mit Götz Alsmann. Mit Nils Landgren hat er gesungen, mit Klaus Doldinger ein ums andere Mal konzertiert - der einstige introvertierte Vogel unter den ausladenden Fittichen von Stefan Raab ist nicht nur flügge, sondern schießt Adlergleich sämtliche Steilhänge hinauf. Er hat den Soul, in jeder Sekunde, er fleht, schmeichelt, krächzt - und seine Tontrefferqoute beträgt 100 Prozent. Seine Phrasierungen suchen seinesgleichen, er hat immer noch eine weitere überraschende Wendung zu bieten, schaukelt sich in immer höhere Oktaven, ist auch da bundrein. Ähnliche Sangeskunst war man nur von Roger Cicero gewohnt - und jetzt hat Mutzke diesen Part allein inne.
Nach "Marie", die er im Gegensatz zur stampfenden CD-Aufnahme swingend und groovend bittet, nicht das Tor zur Hölle aufzustoßen, gibt es schon das Lied, das ihn bekannt gemacht hat. "Can't Wait Until Tonight" wird nach dem langen, schmachtenden Intro zu einer Sinfonie, und Zeremonienmeister Max bringt die Zuhörer dazu, ihre Textsicherheit unter Beweis zu stellen.
Die drei Musiker überzeugen, sie spielen sich fehlerfrei durch komplexe Arrangements, durch viele, viele Tempowechsel und durch Halbtonsprünge. Lehrstunde in Sachen homogenen Zusammenspiels.
Nach "Marie", die er im Gegensatz zur stampfenden CD-Aufnahme swingend und groovend bittet, nicht das Tor zur Hölle aufzustoßen, gibt es schon das Lied, das ihn bekannt gemacht hat. "Can't Wait Until Tonight" wird nach dem langen, schmachtenden Intro zu einer Sinfonie, und Zeremonienmeister Max bringt die Zuhörer dazu, ihre Textsicherheit unter Beweis zu stellen.
Die drei Musiker überzeugen, sie spielen sich fehlerfrei durch komplexe Arrangements, durch viele, viele Tempowechsel und durch Halbtonsprünge. Lehrstunde in Sachen homogenen Zusammenspiels.
Auch "Schwarz Auf Weiß" wird bejubelt, Mutzke rapt wie ein Großer, der Text wird zur Nebensache, so stark ist der Applaus mittendrin. Zwischendurch erzählt er ein bisschen von sich, von seiner Herkunft, von seiner Frau. Er sei "in Pforzheim geboren, und wenn wir da nicht ein bisschen über den Tellerrand geguckt hätten, wäre ich heute nicht hier". Und macht "Unsere Nacht" zu einer Hymne gegen Fremdenhass.
"Catch Me, If You Can" ist auf dem Album etwas schwachbrüstig. Live allerdings wird das Lied zum Höhepunkt des Abends. Mützenmax liefert eine Pop-Performance par excellence ab, die auch international keinen Vergleich scheuen muss. Auch "Charlotte" wird vielstimmig mitgesungen und ebenso vielstimmig bekichert. Singt der Mann auf der Bühne wirklich über Sex? Kaum zu glauben ...
Nach drei Zugaben ist Schluss. Nach dem letzten Titel leert sich das Musikzentrum. Mutzke bleibt, er signiert seine vielen CDs im Vorraum, hat für jeden ein freundliches Wort und ein Lächeln. Der letzte Titel hieß "So Viel Mehr". Treffender kann man es wohl nicht sagen.
"Catch Me, If You Can" ist auf dem Album etwas schwachbrüstig. Live allerdings wird das Lied zum Höhepunkt des Abends. Mützenmax liefert eine Pop-Performance par excellence ab, die auch international keinen Vergleich scheuen muss. Auch "Charlotte" wird vielstimmig mitgesungen und ebenso vielstimmig bekichert. Singt der Mann auf der Bühne wirklich über Sex? Kaum zu glauben ...
Nach drei Zugaben ist Schluss. Nach dem letzten Titel leert sich das Musikzentrum. Mutzke bleibt, er signiert seine vielen CDs im Vorraum, hat für jeden ein freundliches Wort und ein Lächeln. Der letzte Titel hieß "So Viel Mehr". Treffender kann man es wohl nicht sagen.
Ich habe M.M. vor einigen Jahren schon einmal im Musikzentrum getroffen und mich mit ihm in seinem Tourbus, dem Nightliner, über Familie, Jazz und beschauliche Schwarzwaldidyllen unterhalten. Kurze Zeit später - vor gut sechs Jahren - hat Max Mutzke mit Klaus Doldinger auf Schloss Marienburg ein mitreißendes Konzert abgeliefert. Auch dazu habe ich meinen Senf gegeben. |