(lil) Wetter gut, Essen schlecht. Blabla. In Zeiten von Snapchat, Facebook und Facetime sind Karten nur noch cool, weil sie einen langen Weg zurücklegen ;) Bis bald, hab dich lieb, I.“
Ich habe gerade eine Postkarte aus meinem Briefkasten geangelt. Nicht etwa eine von der Sorte „Sendung konnte bei Ihrem Nachbarn [unleserlicher Name] hinterlegt werden“. Eine riesige Moschee schmückt die Vorderseite und offensichtlich hat meine Tochter sie in Abu Dhabi auf die Reise geschickt. Wieder lese ich die Zeilen. Und plötzlich wird mir ganz philosophisch zumute. Ist das so, frage ich mich, während ich die Treppen zu meiner Wohnung hinauf stiefele. Sind Postkarten uncool? Klar, die Anreise von I. und irgendwelche Sequenzen ihres Urlaubs habe ich über Snapchat quasi live mit verfolgt – wenn ich dran dachte und wenn ich Zeit hatte. Aber nach 24 Stunden lösen sie sich eben naturgemäß auf, die gesnappten Impressionen. Gut, ich könnte auf Instagram weitergucken, wie die anderen Tochter-Follower auch. Aber warum fasziniert mich gerade dieses old-fashioned Stück Papier viel mehr?
Bevor ich die Karte in meinem Küchensammelsurium installiere, ertappe ich mich, wie ich daran rieche. Vielleicht duftet sie ein bisschen arabisch? Schließlich ist sie durch viele Hände gewandert, wurde in einem oder mehreren Flugzeugen transportiert – neben Gewürzsäcken, Teppichen und anderen Schätzen. Direkt wünsche ich mir Peter Lustig herbei, der uns heute erklärt, wie das so mit den Stationen einer Postkarte von Arabien nach Deutschland funktioniert. Inmitten meiner Sarottilaune ernüchtert mich die Erkenntnis: Sie riecht nach Postkartenpapier, unspektakulär. Und warum berühren mich Postkarten wie diese in einem Zeitalter wie dem auf ihr geschilderten – Instagram und Co. – immer noch ganz besonders?
Weil Postkarten Liebe sind. Weil jemand, der sie verschickt, sich Mühe für denjenigen macht, dem sie zugedacht ist. Er steht vor unzähligen (gern auch schlimmen und unerträglichen) Motiven und sucht ein passendes Exemplar aus: Etwas Witziges? Oder doch lieber eins, das Gegend und Stimmung wiedergibt? Vielleicht eignet sich dieses am besten, weil es eine inhaltliche Verbindung zum Empfänger herstellt? Ich persönlich bin mit der Motivauswahl von Postkarten jedenfalls sehr penibel, sprich, ich kann Wurzeln vor Postkartenständern ausbilden. Und handele mir dabei regelmäßig den Missmut Mitreisender ein. Nächster Schritt: Eine Briefmarke muss her – idealerweise gibt es sie gleich beim Kartenverkäufer, manchmal eben aber auch nicht. Also muss eine Post her. Dann ein paar persönliche Worte, für die man sich irgendwo niederlässt. Und schließlich gilt es, einen Postkasten zu finden.
Wenn die Karte ihr Ziel erreicht, kannst du, Empfänger, sie plakativ an Kühlschrank, Pinnwand oder Küchentherme aufhängen. Oder in den Müll werfen. Oder du legst sie nach dem Lesen in dein Kästchen „Erinnerungen“. Und das ist nämlich das wirklich Coole an diesen handgeschriebenen Zeilen. Sie sind exklusiv. Sie sind ein Unikat. Und sie sagen: Ich denke an dich und ich schenke dir ein Stückchen von meiner Zeit.
Ich habe gerade eine Postkarte aus meinem Briefkasten geangelt. Nicht etwa eine von der Sorte „Sendung konnte bei Ihrem Nachbarn [unleserlicher Name] hinterlegt werden“. Eine riesige Moschee schmückt die Vorderseite und offensichtlich hat meine Tochter sie in Abu Dhabi auf die Reise geschickt. Wieder lese ich die Zeilen. Und plötzlich wird mir ganz philosophisch zumute. Ist das so, frage ich mich, während ich die Treppen zu meiner Wohnung hinauf stiefele. Sind Postkarten uncool? Klar, die Anreise von I. und irgendwelche Sequenzen ihres Urlaubs habe ich über Snapchat quasi live mit verfolgt – wenn ich dran dachte und wenn ich Zeit hatte. Aber nach 24 Stunden lösen sie sich eben naturgemäß auf, die gesnappten Impressionen. Gut, ich könnte auf Instagram weitergucken, wie die anderen Tochter-Follower auch. Aber warum fasziniert mich gerade dieses old-fashioned Stück Papier viel mehr?
Bevor ich die Karte in meinem Küchensammelsurium installiere, ertappe ich mich, wie ich daran rieche. Vielleicht duftet sie ein bisschen arabisch? Schließlich ist sie durch viele Hände gewandert, wurde in einem oder mehreren Flugzeugen transportiert – neben Gewürzsäcken, Teppichen und anderen Schätzen. Direkt wünsche ich mir Peter Lustig herbei, der uns heute erklärt, wie das so mit den Stationen einer Postkarte von Arabien nach Deutschland funktioniert. Inmitten meiner Sarottilaune ernüchtert mich die Erkenntnis: Sie riecht nach Postkartenpapier, unspektakulär. Und warum berühren mich Postkarten wie diese in einem Zeitalter wie dem auf ihr geschilderten – Instagram und Co. – immer noch ganz besonders?
Weil Postkarten Liebe sind. Weil jemand, der sie verschickt, sich Mühe für denjenigen macht, dem sie zugedacht ist. Er steht vor unzähligen (gern auch schlimmen und unerträglichen) Motiven und sucht ein passendes Exemplar aus: Etwas Witziges? Oder doch lieber eins, das Gegend und Stimmung wiedergibt? Vielleicht eignet sich dieses am besten, weil es eine inhaltliche Verbindung zum Empfänger herstellt? Ich persönlich bin mit der Motivauswahl von Postkarten jedenfalls sehr penibel, sprich, ich kann Wurzeln vor Postkartenständern ausbilden. Und handele mir dabei regelmäßig den Missmut Mitreisender ein. Nächster Schritt: Eine Briefmarke muss her – idealerweise gibt es sie gleich beim Kartenverkäufer, manchmal eben aber auch nicht. Also muss eine Post her. Dann ein paar persönliche Worte, für die man sich irgendwo niederlässt. Und schließlich gilt es, einen Postkasten zu finden.
Wenn die Karte ihr Ziel erreicht, kannst du, Empfänger, sie plakativ an Kühlschrank, Pinnwand oder Küchentherme aufhängen. Oder in den Müll werfen. Oder du legst sie nach dem Lesen in dein Kästchen „Erinnerungen“. Und das ist nämlich das wirklich Coole an diesen handgeschriebenen Zeilen. Sie sind exklusiv. Sie sind ein Unikat. Und sie sagen: Ich denke an dich und ich schenke dir ein Stückchen von meiner Zeit.