(mik) Einer meiner Freunde ist Maschinenbauer. Ich habe, ehrlich gesagt, nur ziemlich vage Vorstellungen davon, was das eigentlich ist. Baut er Sägen oder Dieselmotoren – man weiß es nicht. Wir unterhielten uns neulich nicht über die Geheimnisse technischer Berufe, die mir als Journalist naturgemäß fern liegen, wir sprachen über gemeinsame Bekannte. Es ging um jemanden, der Fachmann für Elektroanlagen geworden ist. Mein Freund sagte mir, er kenne dessen Schwester noch aus der Schule. Sie habe dort – um es freundlich auszudrücken – größtenteils wenig Lust auf Lernen im Allgemeinen gezeigt. Und ob ich wüsste, was sie jetzt macht.
Zufällig traf ich eben diesen Elektroanlagenbauer kurze Zeit später und erinnerte mich an die Frage. „Sie ist Urologin geworden“, beschied der mich, und er fuhr fort, „ich habe einen Notfallzettel mit ihrem Namen im Portemonnaie. Und noch ein paar ...“, seine Stimme wurde unverständlich. Ich bohrte nach. „Auf dem Zettel steht, wenn mir mal irgendwas zustößt, das in Richtung urologisches Problem geht, möchte ich bitte auf keinen Fall von dieser Ärztin behandelt werden.“
Zufällig traf ich eben diesen Elektroanlagenbauer kurze Zeit später und erinnerte mich an die Frage. „Sie ist Urologin geworden“, beschied der mich, und er fuhr fort, „ich habe einen Notfallzettel mit ihrem Namen im Portemonnaie. Und noch ein paar ...“, seine Stimme wurde unverständlich. Ich bohrte nach. „Auf dem Zettel steht, wenn mir mal irgendwas zustößt, das in Richtung urologisches Problem geht, möchte ich bitte auf keinen Fall von dieser Ärztin behandelt werden.“
Das ist soweit klar. Seine Beweggründe haben in diesem Fall sicher nichts mit mangelhaften Schulleistungen zu tun, eher damit, dass sich Familienmitglieder nicht gegenseitig in Körperöffnungen schauen sollten – wobei es 'schauen' wohl nicht ansatzweise trifft.
Ich überlegte. Meine Schwester ist ebenfalls Journalistin, hat aber früher mal als Arzthelferin gearbeitet. Was würde ich im Falle eins Falles auf meinen Notfallzettel schreiben? „Wenn du es noch kannst, bitte ich dich, mich zu reanimieren. Wenn nicht, schreib wenigstens einen wohlwollenden, völlig übertriebenen Nachruf.“ Nun ja. Vielleicht reichen ja in meinem Portemonnaie auch der Blutspendepass und der Organspenderausweis.
Ich überlegte. Meine Schwester ist ebenfalls Journalistin, hat aber früher mal als Arzthelferin gearbeitet. Was würde ich im Falle eins Falles auf meinen Notfallzettel schreiben? „Wenn du es noch kannst, bitte ich dich, mich zu reanimieren. Wenn nicht, schreib wenigstens einen wohlwollenden, völlig übertriebenen Nachruf.“ Nun ja. Vielleicht reichen ja in meinem Portemonnaie auch der Blutspendepass und der Organspenderausweis.