(mik) Seit einer Woche surfe ich mit Minimalgeschwindigkeit durch das Internet. Seiten, die sonst innerhalb weniger Millisekunden geladen sind, brauchen dafür momentan so lange, dass man in Ruhe drei Tassen Kaffee trinken könnte, bis sich ein völlig verpixeltes Bild aufgebaut hat. Vorgestern habe ich mich schweren Herzens dazu entschlossen, zum äußersten mir bekannten Mittel zu greifen: Ich rief die Hotline meines Netzbetreibers an - ein vorhersehbarer Supergau.
Eine Computerstimme erklärte mir zunächst, sie habe eine Telefonnummer erkannt. Ich freute mich, dass Maschinen inzwischen dazu in der Lage sind. Dann fragte mich die Stimme, ob es sich bei meinem Problem um ein Problem mit dieser Nummer handele. Nein, antwortete ich, denn es ging um die Nummer meines Computers. Dann solle ich von dieser Nummer aus anrufen, beschied mich die Stimme. Ein unflätiges "gefälligst" hing unausgesprochen im Raum.
Nun weiß ich nicht, wie man von einem PC aus einen Anruf machen soll - früher gab es das geflügelte Wort von "ins Modem brüllen". Ich wählte erneut und beantwortete die Frage diesmal listig mit "Ja.". Wenn ich eine persönliche Beratung wünsche, sagte die Stimme, sollte ich "Persönliche Beratung" sagen. Ich sagte "Persönliche Beratung", und die Stimme sagte: "Ich habe Sie nicht verstanden." Innerhalb weniger Sekunden erfand ich zwei oder drei ganz passable Flüche - es kann durchaus sein, dass mir der eine laut herausgerutscht ist. Darauf hin durfte ich einen Höhepunkt heutiger Computertechnologie erleben; die Stimme sagte: "Bitte?", mit derartig drohendem Unterton, dass ich langsam und kleinlaut "Persönliche Beratung" wiederholte. Offenbar hat das funktioniert, denn eine echte Mitarbeiterin fragte mich nach meinem Begehr. Sie müsse in ihren Listen nachsehen, teilte sie mir mit, nachdem ich mein Problem geschildert hatte. Ob sie mir solange Musik einspielen dürfe? Ja, gern, log ich. Nach einer Weile unerträglicher Fahrstuhlmusik sagte mir die Dame, es handele sich um ein Netzproblem - darauf wäre ich womöglich selbst gekommen.
Sie würden das schnellstmöglichst beheben, behauptete sie, und ob sie mir vielleicht als langjährigem Kunden ein kleines Geschenk zuschicken dürfe, fragte sie fröhlich. Ich bejahte auch das und freute mich auf irgendetwas in der Größenordnung eines neuen iphones.
Gestern kam das Paket an. Freudig packte ich aus, zum Vorschein kam etwas, was aussieht wie ein Tee-Ei. Offensichtlich handelt es sich um eine Taschenlampe, zumindest steht "Flash-Light" auf dem Ei. Es funktioniert übrigens nicht. Nicht, dass mich das wundern würde.
Gegen Abend erhielt ich einen Anruf. Ob mir denn mein Geschenk gefallen hätte, wurde ich von einer weiteren Mitarbeiterin des Netzbetreibers gefragt. Ich legte auf. Die Antwort will die Dame sowieso nicht wissen.
Eine Computerstimme erklärte mir zunächst, sie habe eine Telefonnummer erkannt. Ich freute mich, dass Maschinen inzwischen dazu in der Lage sind. Dann fragte mich die Stimme, ob es sich bei meinem Problem um ein Problem mit dieser Nummer handele. Nein, antwortete ich, denn es ging um die Nummer meines Computers. Dann solle ich von dieser Nummer aus anrufen, beschied mich die Stimme. Ein unflätiges "gefälligst" hing unausgesprochen im Raum.
Nun weiß ich nicht, wie man von einem PC aus einen Anruf machen soll - früher gab es das geflügelte Wort von "ins Modem brüllen". Ich wählte erneut und beantwortete die Frage diesmal listig mit "Ja.". Wenn ich eine persönliche Beratung wünsche, sagte die Stimme, sollte ich "Persönliche Beratung" sagen. Ich sagte "Persönliche Beratung", und die Stimme sagte: "Ich habe Sie nicht verstanden." Innerhalb weniger Sekunden erfand ich zwei oder drei ganz passable Flüche - es kann durchaus sein, dass mir der eine laut herausgerutscht ist. Darauf hin durfte ich einen Höhepunkt heutiger Computertechnologie erleben; die Stimme sagte: "Bitte?", mit derartig drohendem Unterton, dass ich langsam und kleinlaut "Persönliche Beratung" wiederholte. Offenbar hat das funktioniert, denn eine echte Mitarbeiterin fragte mich nach meinem Begehr. Sie müsse in ihren Listen nachsehen, teilte sie mir mit, nachdem ich mein Problem geschildert hatte. Ob sie mir solange Musik einspielen dürfe? Ja, gern, log ich. Nach einer Weile unerträglicher Fahrstuhlmusik sagte mir die Dame, es handele sich um ein Netzproblem - darauf wäre ich womöglich selbst gekommen.
Sie würden das schnellstmöglichst beheben, behauptete sie, und ob sie mir vielleicht als langjährigem Kunden ein kleines Geschenk zuschicken dürfe, fragte sie fröhlich. Ich bejahte auch das und freute mich auf irgendetwas in der Größenordnung eines neuen iphones.
Gestern kam das Paket an. Freudig packte ich aus, zum Vorschein kam etwas, was aussieht wie ein Tee-Ei. Offensichtlich handelt es sich um eine Taschenlampe, zumindest steht "Flash-Light" auf dem Ei. Es funktioniert übrigens nicht. Nicht, dass mich das wundern würde.
Gegen Abend erhielt ich einen Anruf. Ob mir denn mein Geschenk gefallen hätte, wurde ich von einer weiteren Mitarbeiterin des Netzbetreibers gefragt. Ich legte auf. Die Antwort will die Dame sowieso nicht wissen.