(mik) "Der kommt immer nur zu mir", sagt sie. Sie sitzt an Kasse 11 eines Supermarktes in der Südstadt. Das Namensschild auf ihrer Uniform sagt mir, dass ich von Frau Kokolowski bedient werde. "Irgendwie immer nur zu mir." Früher, sagt sie, habe er seinen Sohn immer aufs Band gesetzt. "Aber jetzt ist der ja schon 14, 16, sowas." Seine Frau, sagt sie, habe sie auch lange nicht gesehen. "Die wohnt ja irgendwie in der Toskana." Er lebe ja wohl irgendwo am Maschsee, sagt Frau Kokolowski und wedelt mit meiner Käsetüte in Richtung ihrer Kollegin an Kasse zehn. "Also praktisch nebenan." Habe er ihr mal erzählt, sagt sie stolz. "Immer nur zu dir, stimmt", sagt die Kollegin neidisch.
"Und heute kann ich's nicht sehen. Ich hab bis zehn. Und bis ich dann zuhause bin...", sagt Frau Kokolowski. "Aber egal, dann guck ich's eben im Internet." Es ist kurz nach sieben. Sie hat seit geraumer Zeit nichts von meinen Einkäufen gescannt, weil sie nur sinnierend in die Ferne schaut.
"Sprechen die Damen über Herrn Gündogdu?", mutmaße ich aufs Geratewohl. Dieser - nicht nur mir wohlbekannte Musiker aus Hannover - hat heute seinen zweiten Einsatz im Fernsehen. Bei RTL. Muss ich mehr sagen?
"Nein, wir reden von Mousse T.", erwidert Frau Kokolowski entrüstet. Ihre langen, blonden Haare schwingen sanft hin und her, wenn sie den Kopf schüttelt. Meine Küchentücher hält sie wie versteinert in ihrer Hand. Ich versuche, ihre Hand mit Blicken über den Scanner zu zwingen - erfolglos.
"Der ist schon ganz lange hier Kunde", sagt sie, "und er kommt immer nur zu mir." Sie schüttelt wieder mit dem Kopf, die Haare fliegen. "Ich gucke das nachher im Internet. Oder morgen, wenn's wiederholt wird."
"Nur wegen Mousse T., hoffe ich", wage ich einen Scherz. "Aber nein, aber nein, ich guck das schon seit Jahren. Seit, warten Sie mal" - sie legt die Stirn in Falten und überlegt. Inzwischen ist sie fast fertig mit Scannen. Jetzt sind es nur noch die Apfelsinen, die festgewachsen in ihrer Hand lagern, während sie denkt.
"Seit Regner gewonnen hat", sagt Frau Kokolowski siegessicher. "Und ich dachte immer, der Mousse T., der könnte ja da auch mal in der Jury sitzen, dachte ich immer. So ein hübscher Mann."
Sie ist fertig. Fertig mit meinem Einkauf. Und fertig ob der Tatsache, dass sie ihn heute im Fernsehen verpasst. So fertig, dass sie mich nicht nach meiner Deutschlandcard gefragt hat. "Sie haben mich nicht nach meiner Deutschlandcard gefragt", sage ich. ""Haben Sie die Deutschlandcard?", fragt sie. "Nein", antworte ich. Und schiebe meinen Einkaufswagen beschwingt Richtung Ausgang. Warum nur, warum, habe ich jetzt "Sex Bomb" im Ohr? Egal, ich muss schnell nach Hause. Es gäbe da was in der Glotze ...
"Und heute kann ich's nicht sehen. Ich hab bis zehn. Und bis ich dann zuhause bin...", sagt Frau Kokolowski. "Aber egal, dann guck ich's eben im Internet." Es ist kurz nach sieben. Sie hat seit geraumer Zeit nichts von meinen Einkäufen gescannt, weil sie nur sinnierend in die Ferne schaut.
"Sprechen die Damen über Herrn Gündogdu?", mutmaße ich aufs Geratewohl. Dieser - nicht nur mir wohlbekannte Musiker aus Hannover - hat heute seinen zweiten Einsatz im Fernsehen. Bei RTL. Muss ich mehr sagen?
"Nein, wir reden von Mousse T.", erwidert Frau Kokolowski entrüstet. Ihre langen, blonden Haare schwingen sanft hin und her, wenn sie den Kopf schüttelt. Meine Küchentücher hält sie wie versteinert in ihrer Hand. Ich versuche, ihre Hand mit Blicken über den Scanner zu zwingen - erfolglos.
"Der ist schon ganz lange hier Kunde", sagt sie, "und er kommt immer nur zu mir." Sie schüttelt wieder mit dem Kopf, die Haare fliegen. "Ich gucke das nachher im Internet. Oder morgen, wenn's wiederholt wird."
"Nur wegen Mousse T., hoffe ich", wage ich einen Scherz. "Aber nein, aber nein, ich guck das schon seit Jahren. Seit, warten Sie mal" - sie legt die Stirn in Falten und überlegt. Inzwischen ist sie fast fertig mit Scannen. Jetzt sind es nur noch die Apfelsinen, die festgewachsen in ihrer Hand lagern, während sie denkt.
"Seit Regner gewonnen hat", sagt Frau Kokolowski siegessicher. "Und ich dachte immer, der Mousse T., der könnte ja da auch mal in der Jury sitzen, dachte ich immer. So ein hübscher Mann."
Sie ist fertig. Fertig mit meinem Einkauf. Und fertig ob der Tatsache, dass sie ihn heute im Fernsehen verpasst. So fertig, dass sie mich nicht nach meiner Deutschlandcard gefragt hat. "Sie haben mich nicht nach meiner Deutschlandcard gefragt", sage ich. ""Haben Sie die Deutschlandcard?", fragt sie. "Nein", antworte ich. Und schiebe meinen Einkaufswagen beschwingt Richtung Ausgang. Warum nur, warum, habe ich jetzt "Sex Bomb" im Ohr? Egal, ich muss schnell nach Hause. Es gäbe da was in der Glotze ...