(mik) Der Frühling hat – wie jede Jahreszeit – seine ganz eigenen Gerüche. Jetzt gerade, in der Woche, in der sich das Grün geradezu im Zeitraffer an den Ästen materialisiert, duftet es überall verheißungsvoll nach ... na ja, nach Frühling eben. In die Gerüche von frischem Laub und von Blüten mischen sich jedoch zuweilen auch andere, eher frühlingsfremde Dünste. Heute, auf dem Nachhauseweg, roch ich zum ersten Mal in diesem Jahr Holzkohle. Glühende Holzreste, gemischt mit dem penetranten Duft nach leicht entzündlichen künstlichen Zusätzen oder, wahlweise, mit dem Aroma von mariniertem Grillgut – nicht einmal der moderne Großstadtmensch könnte das im Laufe eines Jahres vergessen.
Eigentlich schnupperte ich nicht, ich witterte, denn an dieser Stelle mutiert der Mann zum Urzeitvorfahren. Er wartet gespannt an der Feuerquelle (selbst entzündet) auf seine Nahrung (nicht selbst erlegt). Er philosophiert über die richtige Methode des Röstens, über die idealen Beilagen zum Schmaus oder über die geeigneten Werkzeuge für perfekte Wendemanöver auf dem Grill – wobei es während des Rituals völlig egal ist, ob es der von Weber oder der für 'n Zehner aus dem Baumarkt ist – an ist an. In entspannter Atmosphäre, oft in spontanen Zusammenkünften verschlingt man genüsslich schmatzend, je nach Gesellschaft oder Alkoholpegel auch grunzend, den Teller vor Feinden schützend, sein Mahl, bis wirklich nichts mehr reinpasst in den modernen Magen. Die Restglut lädt hernach zum Verweilen ein. Gebannt starrt man in die vor sich hin glühenden, mit weißer Asche bedeckten ehemaligen Briketts und sinniert über das Wetter, „es ist ja immer noch total warm.“, verflucht blutsaugende Insekten, „jetzt guck dir dieses Ei an“, und merkt erst, wenn man in der fortschreitenden Dunkelheit sein Gegenüber nicht mehr erkennen kann, dass es Zeit geworden ist, schlafen zu gehen. „Ach du meine Güte, schon zehn?“
Diese Pausen auf eigenen Balkonen oder fremden Terrassen lassen mich gewissermaßen Abschied nehmen vom Leben des modernen Menschen. Gerade klingelte das Telefon. Ob ich Lust und Zeit hätte, morgen Abend, ein paar Freunde, einige Sixpacks, Steaks, Kohle und Grillen. Und ob ich die Gitarre mitbrächte. Der Neanderthaler in mir schlägt vor lauter Vorfreude schon die Feuersteine zusammen.
Eigentlich schnupperte ich nicht, ich witterte, denn an dieser Stelle mutiert der Mann zum Urzeitvorfahren. Er wartet gespannt an der Feuerquelle (selbst entzündet) auf seine Nahrung (nicht selbst erlegt). Er philosophiert über die richtige Methode des Röstens, über die idealen Beilagen zum Schmaus oder über die geeigneten Werkzeuge für perfekte Wendemanöver auf dem Grill – wobei es während des Rituals völlig egal ist, ob es der von Weber oder der für 'n Zehner aus dem Baumarkt ist – an ist an. In entspannter Atmosphäre, oft in spontanen Zusammenkünften verschlingt man genüsslich schmatzend, je nach Gesellschaft oder Alkoholpegel auch grunzend, den Teller vor Feinden schützend, sein Mahl, bis wirklich nichts mehr reinpasst in den modernen Magen. Die Restglut lädt hernach zum Verweilen ein. Gebannt starrt man in die vor sich hin glühenden, mit weißer Asche bedeckten ehemaligen Briketts und sinniert über das Wetter, „es ist ja immer noch total warm.“, verflucht blutsaugende Insekten, „jetzt guck dir dieses Ei an“, und merkt erst, wenn man in der fortschreitenden Dunkelheit sein Gegenüber nicht mehr erkennen kann, dass es Zeit geworden ist, schlafen zu gehen. „Ach du meine Güte, schon zehn?“
Diese Pausen auf eigenen Balkonen oder fremden Terrassen lassen mich gewissermaßen Abschied nehmen vom Leben des modernen Menschen. Gerade klingelte das Telefon. Ob ich Lust und Zeit hätte, morgen Abend, ein paar Freunde, einige Sixpacks, Steaks, Kohle und Grillen. Und ob ich die Gitarre mitbrächte. Der Neanderthaler in mir schlägt vor lauter Vorfreude schon die Feuersteine zusammen.