(mik) Sonne. So heißt diese gelbe Scheibe am Himmel, es war mir monatelang entfallen. Aber gestern war sie da, mit ihr kam die gute Laune und der Wunsch, im T-Shirt auf der Lister Meile ein Glas Prosecco zu trinken. Dort ist man ja auch vor dem Hochwasser in der Region relativ sicher. Das Thermometer zeigte allerdings immer noch nicht die Temperatur an, bei der ich es längere Zeit im T-Shirt ausgehalten hätte, also hielt ich es für die bessere Idee, die Örtlichkeit in mein Wohnzimmer zu verlegen; auch im vierten Stock bin ich hochwassergeschützt.
T-Shirts habe ich genug, allein an Prosecco mangelt es gewöhnlich. Den kann man im Supermarkt kaufen, und ich hielt an der Hildesheimer Straße an einem solchen. Schon beim Aussteigen drangen ungewohnte Töne an mein Ohr. Vor dem Eingang saß ein Mann undefinierbaren Alters auf einem Koffer. Um die Beine hatte er eine Decke mit Leopardenmuster gewickelt. Er spielte Akkordeon, trotz der Temperatur. Ich hatte ihn im letzten Sommer schon gesehen und gehört, fiel mir wieder ein, am Anfang der Lister Meile. Dort stand er damals, Tag für Tag, unverdrossen, und spielte Lied um Lied. Es waren derer drei, die er beherrscht, glaube ich mich zu erinnern.
Der Grund, warum ich mich erinnere, ist ein Halbton, den er jedes Mal zuverlässig wie ein Uhrwerk falsch gespielt hat. „Que será“, bekannt in der Version von Doris Day, birgt viele schöne kompositorische Nuancen, und der Halbton gehört dazu. „Will I be handsome, will I be rich“ - jetzt müsste er kommen. Und er kam. Falsch auf der Lister Meile, falsch auch vor dem Supermarkt in der Südstadt. Falsch wie ein kaputtes Uhrwerk. Falsch auch für meine Stimmung. Mir war kalt, die Sonne hatte sich inzwischen verzogen – vielleicht wegen der Musik – und ich beschloss, meinen persönlichen Sommeranfang noch ein wenig nach hinten zu verlegen. Etwa einen Halbton.
T-Shirts habe ich genug, allein an Prosecco mangelt es gewöhnlich. Den kann man im Supermarkt kaufen, und ich hielt an der Hildesheimer Straße an einem solchen. Schon beim Aussteigen drangen ungewohnte Töne an mein Ohr. Vor dem Eingang saß ein Mann undefinierbaren Alters auf einem Koffer. Um die Beine hatte er eine Decke mit Leopardenmuster gewickelt. Er spielte Akkordeon, trotz der Temperatur. Ich hatte ihn im letzten Sommer schon gesehen und gehört, fiel mir wieder ein, am Anfang der Lister Meile. Dort stand er damals, Tag für Tag, unverdrossen, und spielte Lied um Lied. Es waren derer drei, die er beherrscht, glaube ich mich zu erinnern.
Der Grund, warum ich mich erinnere, ist ein Halbton, den er jedes Mal zuverlässig wie ein Uhrwerk falsch gespielt hat. „Que será“, bekannt in der Version von Doris Day, birgt viele schöne kompositorische Nuancen, und der Halbton gehört dazu. „Will I be handsome, will I be rich“ - jetzt müsste er kommen. Und er kam. Falsch auf der Lister Meile, falsch auch vor dem Supermarkt in der Südstadt. Falsch wie ein kaputtes Uhrwerk. Falsch auch für meine Stimmung. Mir war kalt, die Sonne hatte sich inzwischen verzogen – vielleicht wegen der Musik – und ich beschloss, meinen persönlichen Sommeranfang noch ein wenig nach hinten zu verlegen. Etwa einen Halbton.