Wut im Buch: Wunder über Wunder – der neue Roman von Alexa Hennig von Lange hat nichts mit Entspannung zu tun.
Wenn ein Autor medial so omnipräsent ist wie Alexa Hennig von Lange, muss er es auch aushalten können, dass sich Kritiker, Rezensenten oder selbst ernannte Kulturfachleute zu seinen Veröffentlichungen äußern. Ich schlaubatze für gewöhnlich über die Auftritte von Musikern in meiner Lieblingsstadt, und manch einer dieser Künstler, deren Konzerte ich mir erlaube zu beurteilen, wird sich beim Lesen meiner Eindrücke so etwas gedacht haben wie: „Was erlaube Strunz?“
Eher selten komme ich auf die Idee, mich auch zu Büchern zu äußern. Ich habe das an dieser Stelle ein-, zweimal getan, weil es mir aus verschiedenen Gründen ein Bedürfnis war. Ich schreibe zu lange selbst, um nicht zu wissen, wieviel Herzblut an einer einzelnen Formulierung, wieviel Leidenschaft an einem Satz hängen kann. Und es ist immer leichter, über einen Gitarristen und dessen verkacktes Solo in Lied drei zu schreiben, als über einen Autor herzuziehen, dessen Wortwahl einem nicht passt.
Eine Reihenhaussiedlung, irgendwo im Nirgendwo und doch bei uns allen nebenan. Mittelklassewagen im Carport, gepflegtes Grün. Gemeinsame Cocktailpartys. Platz für teure Designermöbel. Platz für adrette Kinder. Das Deutschland der 80er Jahre, das Hennig von Lange schildert, ist der Ü40-Generation bestens vertraut.
Irgendwas mit Medien
„Kampfsterne“, das neue Buch von Alexa Hennig von Lange, habe ich im Internet und in der Presse, sogar im „Heute Journal“, intensiv ans Herz gelegt und um die Ohren gehauen bekommen und wäre trotzdem nicht auf die Idee gekommen, etwas darüber zu schreiben. Bis ein mir unbekannter Journalist einen 60-Zeiler darüber verfasst hat, der mich total sauer gemacht hat. Weil ich zwischen die sechzig, völlig unzutreffenden Zeilen gelinst habe und mir klar wurde: Der hat’s nur angelesen. Oder wollte rumstänkern. Oder sich profilieren. Oder er fand die Welt an diesem Tag einfach nur blöd. Wobei das Eine das Andere nicht ausschließt.
Klar wurde, ja. Man fühlt beim Lesen. Sonst könnte man es ja sein lassen. Während also mein gemartertes linguistisches Seelchen vor Wut tiefrot anlief, war mir bereits klar, dass ich das Buch lesen will. Auch wenn meine Hennig-von-Lange-Zeit eigentlich seit zwanzig Jahren vorbei ist. Seit „Relax“ zum millionsten Mal in einem Atemzug mit „Soloalbum“ und „1979“ genannt wurde. Mal ehrlich: Hat jemals irgendwer Mark Knopfler gefragt, ob er diesen ewigen Dylan-Vergleich überhaupt zutreffend findet? Ob Picasso geschmeichelt genickt hat, wenn man seine Frolleins aus Avignon mit Paul Cézanne verglich? Ich versuche, derartige Analogien in meinen Texten zu vermeiden. Schaff ich auch nicht immer. Aber immerhin werde ich es mir in diesem Text gerade noch verkneifen, den naheliegenden Vergleich mit Ira Levins „Stepford wives“ ins Spiel zu bringen. Kill your darlings ... Aber ich weiß zum Beispiel genau, dass es Hervé Jeanne, einem großartigen Musiker und wunderbaren Menschen, mit dem ich die Ehre habe, von Zeit zu Zeit auftreten zu dürfen, gehörig auf die Nerven geht, wenn er als „der Bassist von Roger Cicero“ angekündigt wird.
Jedes Kapitel ist in der Ich-Perspektive eines der Protagonisten verfasst. Rita, ihr Mann Georg, dessen behinderter Bruder. Ulla, ihr Mann Rainer. Deren Kinder. Alle haben ihre kleinen Auftritte. Ihre Ängste, Freuden, Geheimnisse. Hennig von Lange gibt auch den Kindern eine Stimme, die zumindest gleichberechtigt mit den lauteren Organen der Erwachsenen ist. Constanze etwa hält sich selbst für die schärfste Tussi der Welt. Sie singt Tosca-Arien, hat sich auf der Suche nach Mr. Right durch die halbe Schule gevögelt. Ulla, ihre Mama, schlägt ihr vor, sie solle dem Nachbarsjungen Johannes etwas von ihrer Aufmerksamkeit schenken. Offenbar dient die feministische Literatur, mit der Ulla ihre Tochter immer gepestet hat, demselben Zweck wie einst Simmel, Konsalik und der große Brockhaus. Staubfänger. Doch nach anfänglicher wütender, verständnisloser Ablehnung des technikbegeisterten Einzelgängers mit der Stephen-Hawking-Brille stellt Constanze fest, dass er wohl der Einzige ist, der sie für das begehrt, was sie wirklich ist – Johannes wird zu ihrem Nerd in shiny armor.
Wer ist denn Hennig von Lange wirklich? Über sie sagt man auch so einiges: GZSZ-Autorin, Benetton-Werbegesicht, sie habe „ … neben Benjamin von Stuckrad-Barre und Christian Kracht die Pop-Literatur in Deutschland begründet.“ Bla bla bla. So what.
Die besonderen Kinder
Hennig von Lange hat damals mit 24 Jahren ihren Teil zur modernen deutschen Literatur beigesteuert. Daneben und zeitgleich hat sie noch eine Fantastilliarde anderer Dinge gemacht – die neben „Relax“, dieser ihrer Tatort-Melodie, ihrem „Blowing in the wind“, ihrem „Yesterday“ viel mehr über sie aussagen als nur ein einzelnes Buch, dessen Sprache zufällig genau zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort war. Model, Moderatorin, Drehbuch-, Kinder-, Jugend – und Erwachsenenbuchautorin, Publizistin – die Liste der kulturellen Hennig von Langeschen Unternehmungen ist lang. Und jetzt steht „Kampfsterne“ am momentanen Ende dieser Liste, der Roman, den ich nicht lesen wollte, es aber aus einem unbestimmten Gerechtigkeitsgefühl heraus doch getan habe.
Die Kinder schildern ihre kleine Welt – schon jetzt geprägt vom Weltbild der Großen. Ablehnung, Unverständnis, Belustigung, wenn es um ihre jeweiligen Eltern geht, Unsicherheit, Neid, Hohn, wenn sie sich gegenseitig beschreiben. Das kleine rothaarige Lexchen finden alle nur niedlich; insgeheim fühlt sich das Mädchen aber ausgeschlossen, wenn Klara und Joschi miteinander spielen. Rainer, der seine Frau schlägt, buhlt vermeintlich um die Frau seines Nachbarn und will eigentlich nur liebgehabt werden. Ulla tut das, sie liebt ihren Rainer kompromisslos und selbstzerstörerisch und lächelt die Hämatome in ihrem Gesicht einfach weg – Hennig von Lange zeichnet und überzeichnet die einzelnen Charaktere nicht liebevoll, sondern distanziert.
End of the innocence
„Kampfsterne“ ist kein epochales Sittenbild der 80er, es bricht keine Tabus. Das Buch wirkt wie diese zehn Sekunden vom Drücken des Selbstauslösers bis zum Blitz, in denen sich die Protagonisten in Szene setzen. Die Handlung spielt sich auf wenigen Metern ab. Haus eins, Haus zwei, Haus drei. Alter und selbst die Namen der Darsteller sind egal. Lexchen ist Alexa, schon klar, aber Johannes könne genauso gut Georg sein. Oder Klara. Oder Falk. Oder du. Oder ich.
Wenn ein Autor medial so omnipräsent ist wie Alexa Hennig von Lange, muss er es auch aushalten können, dass sich Kritiker, Rezensenten oder selbst ernannte Kulturfachleute zu seinen Veröffentlichungen äußern. Ich schlaubatze für gewöhnlich über die Auftritte von Musikern in meiner Lieblingsstadt, und manch einer dieser Künstler, deren Konzerte ich mir erlaube zu beurteilen, wird sich beim Lesen meiner Eindrücke so etwas gedacht haben wie: „Was erlaube Strunz?“
Eher selten komme ich auf die Idee, mich auch zu Büchern zu äußern. Ich habe das an dieser Stelle ein-, zweimal getan, weil es mir aus verschiedenen Gründen ein Bedürfnis war. Ich schreibe zu lange selbst, um nicht zu wissen, wieviel Herzblut an einer einzelnen Formulierung, wieviel Leidenschaft an einem Satz hängen kann. Und es ist immer leichter, über einen Gitarristen und dessen verkacktes Solo in Lied drei zu schreiben, als über einen Autor herzuziehen, dessen Wortwahl einem nicht passt.
Eine Reihenhaussiedlung, irgendwo im Nirgendwo und doch bei uns allen nebenan. Mittelklassewagen im Carport, gepflegtes Grün. Gemeinsame Cocktailpartys. Platz für teure Designermöbel. Platz für adrette Kinder. Das Deutschland der 80er Jahre, das Hennig von Lange schildert, ist der Ü40-Generation bestens vertraut.
Irgendwas mit Medien
„Kampfsterne“, das neue Buch von Alexa Hennig von Lange, habe ich im Internet und in der Presse, sogar im „Heute Journal“, intensiv ans Herz gelegt und um die Ohren gehauen bekommen und wäre trotzdem nicht auf die Idee gekommen, etwas darüber zu schreiben. Bis ein mir unbekannter Journalist einen 60-Zeiler darüber verfasst hat, der mich total sauer gemacht hat. Weil ich zwischen die sechzig, völlig unzutreffenden Zeilen gelinst habe und mir klar wurde: Der hat’s nur angelesen. Oder wollte rumstänkern. Oder sich profilieren. Oder er fand die Welt an diesem Tag einfach nur blöd. Wobei das Eine das Andere nicht ausschließt.
Klar wurde, ja. Man fühlt beim Lesen. Sonst könnte man es ja sein lassen. Während also mein gemartertes linguistisches Seelchen vor Wut tiefrot anlief, war mir bereits klar, dass ich das Buch lesen will. Auch wenn meine Hennig-von-Lange-Zeit eigentlich seit zwanzig Jahren vorbei ist. Seit „Relax“ zum millionsten Mal in einem Atemzug mit „Soloalbum“ und „1979“ genannt wurde. Mal ehrlich: Hat jemals irgendwer Mark Knopfler gefragt, ob er diesen ewigen Dylan-Vergleich überhaupt zutreffend findet? Ob Picasso geschmeichelt genickt hat, wenn man seine Frolleins aus Avignon mit Paul Cézanne verglich? Ich versuche, derartige Analogien in meinen Texten zu vermeiden. Schaff ich auch nicht immer. Aber immerhin werde ich es mir in diesem Text gerade noch verkneifen, den naheliegenden Vergleich mit Ira Levins „Stepford wives“ ins Spiel zu bringen. Kill your darlings ... Aber ich weiß zum Beispiel genau, dass es Hervé Jeanne, einem großartigen Musiker und wunderbaren Menschen, mit dem ich die Ehre habe, von Zeit zu Zeit auftreten zu dürfen, gehörig auf die Nerven geht, wenn er als „der Bassist von Roger Cicero“ angekündigt wird.
Jedes Kapitel ist in der Ich-Perspektive eines der Protagonisten verfasst. Rita, ihr Mann Georg, dessen behinderter Bruder. Ulla, ihr Mann Rainer. Deren Kinder. Alle haben ihre kleinen Auftritte. Ihre Ängste, Freuden, Geheimnisse. Hennig von Lange gibt auch den Kindern eine Stimme, die zumindest gleichberechtigt mit den lauteren Organen der Erwachsenen ist. Constanze etwa hält sich selbst für die schärfste Tussi der Welt. Sie singt Tosca-Arien, hat sich auf der Suche nach Mr. Right durch die halbe Schule gevögelt. Ulla, ihre Mama, schlägt ihr vor, sie solle dem Nachbarsjungen Johannes etwas von ihrer Aufmerksamkeit schenken. Offenbar dient die feministische Literatur, mit der Ulla ihre Tochter immer gepestet hat, demselben Zweck wie einst Simmel, Konsalik und der große Brockhaus. Staubfänger. Doch nach anfänglicher wütender, verständnisloser Ablehnung des technikbegeisterten Einzelgängers mit der Stephen-Hawking-Brille stellt Constanze fest, dass er wohl der Einzige ist, der sie für das begehrt, was sie wirklich ist – Johannes wird zu ihrem Nerd in shiny armor.
Wer ist denn Hennig von Lange wirklich? Über sie sagt man auch so einiges: GZSZ-Autorin, Benetton-Werbegesicht, sie habe „ … neben Benjamin von Stuckrad-Barre und Christian Kracht die Pop-Literatur in Deutschland begründet.“ Bla bla bla. So what.
Die besonderen Kinder
Hennig von Lange hat damals mit 24 Jahren ihren Teil zur modernen deutschen Literatur beigesteuert. Daneben und zeitgleich hat sie noch eine Fantastilliarde anderer Dinge gemacht – die neben „Relax“, dieser ihrer Tatort-Melodie, ihrem „Blowing in the wind“, ihrem „Yesterday“ viel mehr über sie aussagen als nur ein einzelnes Buch, dessen Sprache zufällig genau zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort war. Model, Moderatorin, Drehbuch-, Kinder-, Jugend – und Erwachsenenbuchautorin, Publizistin – die Liste der kulturellen Hennig von Langeschen Unternehmungen ist lang. Und jetzt steht „Kampfsterne“ am momentanen Ende dieser Liste, der Roman, den ich nicht lesen wollte, es aber aus einem unbestimmten Gerechtigkeitsgefühl heraus doch getan habe.
Die Kinder schildern ihre kleine Welt – schon jetzt geprägt vom Weltbild der Großen. Ablehnung, Unverständnis, Belustigung, wenn es um ihre jeweiligen Eltern geht, Unsicherheit, Neid, Hohn, wenn sie sich gegenseitig beschreiben. Das kleine rothaarige Lexchen finden alle nur niedlich; insgeheim fühlt sich das Mädchen aber ausgeschlossen, wenn Klara und Joschi miteinander spielen. Rainer, der seine Frau schlägt, buhlt vermeintlich um die Frau seines Nachbarn und will eigentlich nur liebgehabt werden. Ulla tut das, sie liebt ihren Rainer kompromisslos und selbstzerstörerisch und lächelt die Hämatome in ihrem Gesicht einfach weg – Hennig von Lange zeichnet und überzeichnet die einzelnen Charaktere nicht liebevoll, sondern distanziert.
End of the innocence
„Kampfsterne“ ist kein epochales Sittenbild der 80er, es bricht keine Tabus. Das Buch wirkt wie diese zehn Sekunden vom Drücken des Selbstauslösers bis zum Blitz, in denen sich die Protagonisten in Szene setzen. Die Handlung spielt sich auf wenigen Metern ab. Haus eins, Haus zwei, Haus drei. Alter und selbst die Namen der Darsteller sind egal. Lexchen ist Alexa, schon klar, aber Johannes könne genauso gut Georg sein. Oder Klara. Oder Falk. Oder du. Oder ich.
"Und du fühlst, irgendwo ist ein Geheimnis,
und du weißt, es wär‘ ein Wunder, wenn da keins ist"
(Purple Schulz, „Geheimnis“, 2012)
Und dann, bääm! Constanze berichtet ihrer Mutter heulend von einer schrecklichen Begegnung mit Falk. Und Ulla erzählt es heulend Rainer, ihrem prügelnden Mann. Erzählt ihm, dass ihre Tochter vergewaltigt worden ist. Er reagiert wie immer, sagt, sie solle sich nicht so anstellen. Sie rastet aus, und er stellt überrascht fest, dass er das attraktiv findet. Sie schlafen miteinander und die Szene gipfelt in dem unerträglichen Gedanken, dass möglicherweise die Vergewaltigung ihrer Tochter Ullas Ehe gerettet haben könnte.
Die Klarheit, mit der die Autorin ihre Figuren malt, ist erschreckend. Immer wieder muss ich mich daran erinnern, dass Krimiautoren keine Massenmörder sind. Hilfreich allemal, ab und zu auf die vierte Seite zurück zu blättern, auf der eine Widmung steht: Für meine Eltern, die uns Kindern gezeigt haben, was Liebe ist.
Cellospielende Kinder, Möbel in dezent-freundlichen Farben, man ist Architekt oder Banker, die Damen tragen Kostüm und Rüschen, die Herren Markenhemden und Verantwortung. Der Cello-Lehrer ist der reizende Sohn der reizenden Nachbarn und ein Vergewaltiger, der Tüftel-Bastel-Sohn bringt sich nur deshalb nicht um, weil man das a: in diesen Kreisen nicht tut und b: es schon jemand vor ihm getan hat. Man liest über, und ich bemühe erneut Purple Schulz, „die Familien ungeweinter Tränen.“
Respekt, Alexa Hennig von Lange, für dieses gereifte Buch. Über das Ende der Kindheit, über das Ende der Unschuld. Nach mehr als 20 Jahren Ihres Schreibens hätte der Titel auch lauten können: „Nur der Pudding hört mein Seufzen“. Wäre Gottseidank ein Plagiat gewesen. Und hätte den Leser nicht daran erinnert, dass auch heute Frank und Anja in ihrem Reihenhaus womöglich einen höheren Preis für das Steak, das sie auf den namhaften Grill legen, bezahlen, als den an der Frischfleisch-Theke.
Die Klarheit, mit der die Autorin ihre Figuren malt, ist erschreckend. Immer wieder muss ich mich daran erinnern, dass Krimiautoren keine Massenmörder sind. Hilfreich allemal, ab und zu auf die vierte Seite zurück zu blättern, auf der eine Widmung steht: Für meine Eltern, die uns Kindern gezeigt haben, was Liebe ist.
Cellospielende Kinder, Möbel in dezent-freundlichen Farben, man ist Architekt oder Banker, die Damen tragen Kostüm und Rüschen, die Herren Markenhemden und Verantwortung. Der Cello-Lehrer ist der reizende Sohn der reizenden Nachbarn und ein Vergewaltiger, der Tüftel-Bastel-Sohn bringt sich nur deshalb nicht um, weil man das a: in diesen Kreisen nicht tut und b: es schon jemand vor ihm getan hat. Man liest über, und ich bemühe erneut Purple Schulz, „die Familien ungeweinter Tränen.“
Respekt, Alexa Hennig von Lange, für dieses gereifte Buch. Über das Ende der Kindheit, über das Ende der Unschuld. Nach mehr als 20 Jahren Ihres Schreibens hätte der Titel auch lauten können: „Nur der Pudding hört mein Seufzen“. Wäre Gottseidank ein Plagiat gewesen. Und hätte den Leser nicht daran erinnert, dass auch heute Frank und Anja in ihrem Reihenhaus womöglich einen höheren Preis für das Steak, das sie auf den namhaften Grill legen, bezahlen, als den an der Frischfleisch-Theke.